Das Rheinmuseum in Emmerich dokumentiert seit 1964 den Rheinstrom, die Binnenschifffahrt und das Leben am, im und auf dem Rhein.

Entwicklung der Rheinschifffahrt

21 Abt. Entwicklung der Rheinschifffahrt im Rheinmuseum

Über 150 Schiffmodelle erklären die Entwicklung vom Einbaum bis zum Containerschiff. Angetrieben durch Menschenkraft, durch Wind, Dampf- und Dieselmaschine wurden die Schiffe immer größer und leistungsfähiger. Heute fahren 135 m lange Schiffe mit bis zu 400 Containereinheiten oder mit über 1.300 t anderer Ladung zwischen den Seehäfen in den Niederlanden und den Rheinhäfen bis Basel. 

Die Verbindung Emmerichs zum Rhein

24 Standbild des Hl. Christopherus gea Groesse

Viele Jahrhunderte lang stellten die Rheinfähren bei Emmerich die einzig mögliche Verbindung zur linken Rheinseite da. Die unterschiedlichen Rheinfähren veranschaulichen als Modelle, wie auch diese Schiffe immer größer wurden und bis zur Fertigstellung der Rheinbrücke immerhin bis zu 22 PKWs bei einer Überfahrt transportieren konnten. Heute queren über 20.000 Fahrzeuge täglich die 1965 fertiggestellte Rheinbrücke bei Emmerich.
Das geschnitzte Standbild des Hl. Christophorus, Schutzpatron der Reisenden, ist das kostbarste Museumsstück, welches bei der totalen Zerstörung der Stadt am 07. Oktober 1944 den Krieg überstanden hat. Welche Befestigungsanlagen gegenüber der Stadt einmal standen und wie in Emmerich Schiffe gebaut wurden wird mit entsprechenden Modellen erläutert. 

Sonderfahrzeuge und Strombau 
Der Rhein als wichtigste Wasserstraße in Deutschland benötigt genauso Unterhaltungsarbeiten wie Autobahnen oder Eisenbahnlinien. Die Rheinsohle muss immer die richtige Tiefe haben, Verkehrszeichen müssen aufgestellt werden, damit der Schiffsverkehr reibungslos läuft. Wasserstandsmeldungen müssen die Kapitäne informieren und für diese Aufgaben gibt es das Wasser- und Schifffahrtsamt, das eine Reihe von Sonderfahrzeugen im Einsatz hat. 

Fischerei und Fischfang

34 Fischerei und Fischfang gea Groesse

Jahrhunderte lang haben viele Menschen auch in Emmerich vom Fischfang im Rhein gelebt und ihren Fang auf dem Fischmarkt auf dem Alter Markt verkauft. Daran erinnert die Abteilung mit rd. 20 Fischpräparaten, um dem Besucher zu zeigen, welche Fische es vor dem Zweiten Weltkrieg gab und zum Teil auch heute wieder im Rhein gibt. Der gewerbliche Fischfang brach nach dem Ende des 2. Weltkrieges jedoch langsam völlig zusammen, da der Rhein erst einmal als größter Abwasserkanal Europas genutzt wurde und kaum Fische diese Zeit überlebten. 

Stadtgeschichte und Hansestadt
Emmerich hat am 31. Mai 1233 Stadtrechte erhalten. Es war die Zeit im 13. Jahrhundert, in der auch Orte wie Rees oder Wesel, Kalkar und Rheinberg Stadt wurden. Diese Städte erhielten in einer Stadterhebungsurkunde Rechte und Pflichten vom Landesherrn zugesprochen. Und genauso wie Wesel, Grieth oder Neuss war auch Emmerich Hansestadt, bedingt durch die Lage am Strom, der die Verkehrsader war, auf der die Güter transportiert wurden. Wie die Stadt im 17. Jahrhundert aussah, vermittelt ein Stadtmodell aus dieser Zeit. Im 19. Jahrhundert siedelten sich zahlreiche Firmen in Emmerich an, die niederländischen Ursprungs waren, und noch heute ist die Verbindung zu unseren Nachbarn sehr eng. 

Verkehrswege
Emmerich am Rhein spielt eine wichtige Rolle in der Logistikregion Niederrhein. Der Hafen Emmerich bietet mit seiner Anbindung an Wasser, Schiene und Straße hervorragende Standortbedingungen für Industrie, Handel und Dienstleistungen. Die Dokumentation der Entwicklung dieser Verkehrswege und der dazugehörigen Einrichtungen und Berufe befindet sich im Aufbau. Das Modell des ehemaligen Bahnhofs zeigt, wie wichtig diese Station weit über 150 Jahre war. 

Sonstiges

77 Steuerstand eines Personenschiffes gea Groesse

Im Erdgeschoss befindet sich ein Seminarraum mit einem Schiffssimulator und einem Übersichtsluftbild zur Erklärung der Stadt am Strom. Der Steuerstand eines moderenen Personenschiffes ermöglicht einen virtuellen Rundgang durch das Haus für Menschen, die nicht mehr so beweglich sind. Im Ergeschoss haben wir einen Lift, der für Rollstuhlfahrer und älteren Personen gerne genutzt werden kann. In einem  Raum für Wechselausstellungen wird die Personenschifffahrt anhand von Schiffsmodellen erläutert und sechs Themenausstellungen jährlich bieten sowohl die Möglichkeit, Künstler und deren Werke zu präsentieren wie auch spezielle Themen zur (Stadt)-Geschichte dem Besucher zu veranschaulichen. Im Museumsgarten liegt neben einem Beiboot  ein Original 1-Mann-U-Boot aus dem 2. Weltkrieg, welches von Emmerich aus eingesetzt wurde.